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Vanessa Henn | Drop

2010 | SD 16:9 | 17:27 min

Im Volksmund wurde die Arbeit von Vanessa Henn „Kaugummi“ genannt, denn seine Form ist tatsächlich ein monströs vergrößerter, gekauter Kaugummi. Mit CAD wurde das mehr oder weniger zufällige Kauergebnis stark vergrößert und von einer Spezialfirma in Thüringen aus PUR-Hartschaum ausgefräst, in transportablen Stücken zu C.F. Maier, Königsbronn gebracht, wo diese

unter tatkräftiger Mithilfe der Künstlerin bearbeitet wurden. Zunächst entstand eine obere und eine obere Hälfte. Im Zustand der aufeinander gelegten Hälften überarbeitete Henn die Form. Dann wurden die Hälften mit zwei Schichten des pinkfarbenen Kunstharz-Laminats überzogen, schließlich verleimt und das Ganze noch einmal überlaminiert.
Die Künstlerin hat ihren Kaugummi „Drop“ benannt,

was fälschlicher Weise mit „Tropfen“ übersetzt wurde. In Wirklichkeit meint der Begriff das Herunterfallende, bzw. das fallen Gelassene in Anspielung auf allerorten achtlos weggeworfene Kaugummis und weitergehend: Bezug nehmend auf bestimmte Kunst im Öffentlichen Raum, die ohne wirkliche Beachtung der Gegebenheiten des Raums einfach abgestellt wird. „Drop“ sei die

ironische Metapher einer Auseinandersetzung mit traditionellen, rebellischen und popkulturellen Konzepten von Kunst im öffentlichen Raum.
Vanessa Henn studierte in Christchurch (Neuseeland, in Edinburgh  sowie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Mehrere Stipendien und Preise konnte sie in den Jahren seit 2002 für sich verbuchen.

Das Heidenheimer Bildhauersymposion

Gegenwartskunst und aktuelle Technologie miteinander zu verbinden, war der Grundgedanke des Bildhauersymposions Heidenheim. Hierzu boten unterschiedliche Industrie- und Handwerksbetriebe aus Heidenheim und Umgebung

ausgewählten Künstlerinnen  und Künstlern die Möglichkeit, ihre Kunstwerke für den öffentlichen Raum in den Betrieben zu realisieren. Für die Künstler bestand die besondere Herausforderung darin, dass sie mit jenen Materialien und Produktionstechniken

arbeiten mussten, die in den jeweiligen Betrieben vorhanden waren. So kam es zu einer produktiven Konfrontation von Gegenwartskunst und aktueller Industrieproduktion, die ungewöhnliche Werke und Projekte hervorbrachte.