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Carl Boutard | Untitled

2013 | HD 1080 | 14:52 min

Der Beitrag des schwedischen Künstlers Carl Boutard zum Heidenheimer Bildhauersymposion 2013, eine Holzskulptur, wurde in der Nähe der Zufahrtsstraße zum Congress Center auf dem Schlossberg in einer Linde aufgehängt.
Der Preisträger im Bereich Forst hatte eine bestechende Grundidee entwickelt. Er entwickelte aus entrindeten Lärchenstämmen im Durchmesser

von 20 – 39 Zentimetern eine abstrakte Skulptur. Hierzu wurden Stamm-Segmente mit einer Länge von ca. 30 – 100 Zentimetern durch Metallverbindungen zu einer verschlungenen Form zusammengefügt. Um dies zu bewerkstelligen, gewährte die Uwe Maier Holzbau GmbH Raum. Offenkundig handelt es sich hier um eine abstrakte Plastik, die jedoch auf ihr 

Ausgangsmaterial, den Baum, auf vielfältige Weise Bezug nimmt, indem sie sich an die Proportionen, Abstände und Winkel eines gewachsenen Baumes anpasst; schließlich indem sie in einer gewachse-nen Baumkrone einer Linde Platz findet.
Ein Detail gilt es noch zu beachten: Der Künstler  fräste längsverlaufende Rillen in die Stämme, bevor er sie montierte. Wollte er damit an die

kannelierten Säulern eines griechischen Tempels erinnern?
Mit seiner Arbeit begibt sich der Künstler in die Reihe von Künstlern, die sich mit Natur beschäftigen, jedoch nicht um die Natur oder Naturprozesse immitieren. Die Arbeit ist zwar aus Baumstämmen entstanden, sie erscheint aber nicht als Naturform. Vielmehr schafft der Malmöer Künstler eine eigene künstlerische Realität parallel zur Natur. Mehr zum Werk des Künstlers: http://boutard.se/

Das Heidenheimer Bildhauersymposion

Gegenwartskunst und aktuelle Technologie miteinander zu verbinden, war der Grundgedanke des Bildhauersymposions Heidenheim. Hierzu boten unterschiedliche Industrie- und Handwerksbetriebe aus Heidenheim und Umgebung

ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, ihre Kunstwerke für den öffentlichen Raum in den Betrieben zu realisieren. Für die Künstler bestand die besondere Herausforderung darin, dass sie mit jenen Materialien und Produktionstechniken

arbeiten mussten, die in den jeweiligen Betrieben vorhanden waren. So kam es zu einer produktiven Konfrontation von Gegenwartskunst und aktueller Industrieproduktion, die ungewöhnliche Werke und Projekte hervorbrachte.